IDEAL-Fensterbau Weinstock GmbH

Das Unternehmen ist seit August 2010 Teilnehmer und hat derzeit 2.600 Gestelle in den GestellPool eingebracht. Ein Gespräch mit der Geschäftsleitung über die klaren Vorteile der zentralen Gestellverwaltung und die Notwendigkeit zur direkten Kommunikation mit den Kunden.
IDEAL produziert an den Standorten Wittlich-Wengerohr und Traben-Trarbach in fünf Produktionshallen wöchentlich rund 6.500 Einheiten Fenster und Türen nach Kundenwunsch und in millimetergenauer Präzision. Das 1990 von Ludwig Weinstock gegründete Unternehmen bietet heute eine breite Produktpalette mit unterschiedlichen Systemen in Kunststoff und Kunststoff-Aluminium mit und ohne Klebetechnologie, Holz und Holz-Aluminium für Fenster, Hebeschiebe‑, Parallelschiebe- und Haustüren.
Rund 300 qualifzierte Mitarbeiter und Auszubildende engagieren sich für Händlerkunden in Deutschland, Österreich, der Schweiz, in Frankreich, Belgien, Luxemburg und Holland – aber auch in Australien, Dubai und Südafrika sowie Kasachstan. Geschäftsführerin Sabine Weinstock lässt keinen Zweifel darüber aufkommen, dass die Integration der eigenen Logistik in die zentrale Gestellverwaltung von GestellPool der richtige Schritt war. Logistik sei der größte Kostenapparat im Unternehmen, gleichzeitig liege hier ein großes Einsparpotenzial. Wie sah die eigene Gestellverwaltung früher aus?
Wir haben die Gestellverfolgung manuell mit Excel-Listen vorgenommen. Mit der Hand wurde eingetragen, wann die Gestelle ausgeliefert und wann sie zurückgeholt wurden.Sabine Weinstock
Es gab einen Mitarbeiter, der ausschließlich mit der Gestellnachverfolgung beschäftigt war. „Gestelle eintragen, austragen, hinterhertelefonieren, ob die Gestelle abgeholt werden können – das war ein Vollzeitjob, den wir uns heute sparen“, berichtet Sabine Weinstock.
Ein weiterer „Riesenvorteil“, so die Geschäftsführerin, sei die „klare Belegbarkeit“ gegenüber den Händlerkunden, wenn ein Gestell nicht auffindbar ist.
Heute können wir sagen, Ihr habt das Gestell an einem bestimmten Datum erhalten, hier ist Eure Unterschrift. Früher mussten wir jährlich bis zu 100 Gestelle ausbuchen, weil nicht nachzuweisen war, dass wir das Gestell nicht wieder zurückgeholt hatten.Sabine Weinstock
100 Gestelle mit einem Wert von 400 bis 500 Euro, das war ein relevanter Kostenfaktor. Heute gibt es durch die zentrale Verwaltung und digitale Gestellnachverfolgung praktisch keine Ausfälle mehr. Und wenn doch mal ein Gestell abhandenkommt, zahle der Kunde dafür über die Miete.
IDEAL ist weitgehend entlastet von der Aufgabe, den Status von Gestellen zu klären. Sabine Weinstock: „Heute schauen unsere Kunden selbst nach, welche Gestelle sich bei ihnen befinden und ab wann sie in die Miete kommen. Das läuft sehr stabil.“
Am Anfang sei das zentrale Verwaltungssystem für die Händlerkunden eine Umstellung gewesen, denn plötzlich fiel ihnen eine Dokumentations- und damit eine Sorgfaltspflicht zu. Das führte anfangs zu Problemen und erforderte Überzeugungsarbeit durch die Außendienstmitarbeiter.
Heute gebe es bei den Stammkunden keine Kooperationsprobleme, aber jeder Neukunde muss vom Außendienst natürlich aufgeklärt und informiert werden. Es brauche dann ein oder zwei Belieferungen, bis sich das System eingespielt hat, so die Erfahrung von Weinstock.
Eine zuverlässige und gleichmäßige Gestellrückführung wirkt sich natürlich auf die Produktion bei IDEAL Fensterbau aus.
Wolfgang Follmann, Koordinator und Qualitätsmanagement-Verantwortlicher, berichtet: „Vor dem Eintritt in den GestellPool ergab sich häufig das Problem, dass wir in den Werken keine Gestelle mehr zur Verfügung hatten. Das war für uns immer eine schwierige Situation, denn wir produzieren just in time und unterhalten kein Lager. In dieser Situation mussten wir die fertigen Elemente irgendwo im Werk an die Wand lehnen.“
Solche Staus haben sich dank der zentralen Gestellverwaltung verflüssigt. In diesem Zusammenhang lobt Wolfgang Follmann ausdrücklich, dass sich die Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern des GestellPools in Hannover in den zurückliegenden Monaten wesentlich verbessert habe.
Auch Sabine Weinstock betont, dass eine gute Kommunikation im Dreiecksverhältnis Kunde-Lieferant-GestellPool ein wichtiger Erfolgsfaktor sei.
Trotz der lückenlosen digitalen Erfassung der Gestelle ergeben sich im Alltag immer wieder Ausnahmen, die nur in der direkten persönlichen Kommunikation zu klären seien. Bei der Klärung von Standort- und Statusfragen gebe es eine enge Zusammenarbeit mit dem GestellPool. „Eine komplette Automatisierung ist nicht möglich, weil es immer Ausnahmen geben wird.“
Als Beispiel nennt Sabine Weinstock einen Händlerkunden mit Geschäftsbeziehungen in den Irak. „Bei dem haben gepackte Gestelle mal ein Jahr gestanden, weil zolltechnische Fragen zu klären waren. Da telefonieren
wir natürlich mit dem GestellPool und nehmen den Kunden aus der Miete heraus“.
IDEAL hatte mit Kunden zu tun, die der Auffassung waren, dass sie mit dem Auftrag an den Produzenten keine Geschäftsbeziehung mit GestellPool eingehen. Wie geht das Unternehmen damit um?
Sabine Weinstock: „Wer hier hartnäckig ist, der erhält seine Ware eben nicht mehr auf Gestellen.
Der Aufwand für lose angelieferte Fenster und Türen ist enorm hoch, wer will Hebe-Schiebe-Türen, sechs Meter lang, drei Meter hoch, mit der Hand abladen – deswegen ist es auch nie dazu gekommen.“ Das Unternehmen kommuniziert die „Sonderbedingungen über die Belieferung mit Mehrwegtransportgestellen“ auf vielen Wegen. Der Außendienst informiere die Kunden und ein entsprechender Hinweis befinde sich auf der Konditionsbestätigung, der Auftragsbestätigung, auf der Preisliste und natürlich in den AGBs.
Wo hakt es noch, was lässt sich weiter verbessern?
Wolfgang Follmann und Sabine Weinstock berichten von einem Problem mit den Scannern. Die Lkw seien zum Teil mehrere Tage unterwegs und erst nach der Rückkehr können die Gestelldaten aus den Geräten ausgelesen werden. So entstehe ein falsches Bild. Gestelle, die scheinbar im Bestand sind, rollen tatsächlich über die Straße. Für dieses Problem mangelnder Datenaktualität zeichnet sich jetzt eine Lösung ab. Das Unternehmen gehört zu den ersten GestellPool-Teilnehmern, die den neuen Smartphone-Scanner PA700 im Einsatz haben.
Zwei Fahrer setzen die Handys als mobile Scanner ein. Die Ergebnisse sehen gut ausSabine WeinstockDownload Artikel